Pressespiegel
Fromme Schwaben schaffen Unglaubliches
Von Schwarzwälder Bote 15.06.2020 - 20:00 Uhr
1860 gründete der evangelische Theologe Johann Ludwig Schneller aus Erpfingen (Schwäbische Alb) das Syrische Waisenhaus in West-Jerusalem.
Schramberg-Schönbronn. Zu seinen Markenzeichen, die bis heute eine hohe Wertschätzung genießen, gehörte die Einführung von zehn Jahren Schulbesuch, eine dreijährige Berufsausbildung, die ersten Gründungen von Blindenschulen mit Werkstätten vieler Berufszweige und Ziegeleiwerk sowie der ersten landwirtschaftlichen- und pädagogischen Fachhochschulen. Hierüber informiert Dieter Vanselow für die Bibelerlebniswelt in einer Pressemitteilung.
Im Jahr 1948, nach der Staatsgründung von Israel, wurde das Waisenhaus in Jerusalem geschlossen und 1954 im Libanon sowie 1966 in Jordanien fortgesetzt. Beide sind mit Elementar-, Haupt-, Berufs- und Realschulen mit Gymnasium (Libanon), sowie mit Landwirtschaft, Internaten und Lehrwerkstätten versehen.
Bereits 1863 wurden weitere Schulen der lutherischen Kirche in Jerusalem, Bethlehem und Jordanien gegründet, welche die Bildung junger Menschen und die berufliche Entwicklung bis heute in den Mittelpunkt stellen. In Bethlehem gibt es zudem ein von der Caritas Freiburg unterstütztes Baby-Hospital, eine Musikschule oder einen Christlichen Verein Junger Menschen (YMCA).
An fünf lutherischen Schulen wird dort Deutsch unterrichtet. Darunter ist auch das Mädchen-Internat Talitha Kumi (aramäisch für: Mädchen stehe auf), in der auch Sumaya Farhat Nasser unterrichtet wurde. Sie ist Mitbegründerin einiger Friedensinitiativen und Leiterin des palästinensischen "Jerusalem Center for Women". Bei ihren Vorträgen im Schloss in Schramberg, dem Gymnasium Schramberg und der Bibelerlebniswelt Schönbronn trug sich Somayah Farhat Nasser auch ins goldene Buch der Stadt ein.
In den 1980er-Jahren gab es in Schramberg den Bethlehemverein mit dem Ziel, eine Städtepartnerschaft zu erreichen. Dieses Vorhaben wurde mit knapper Mehrheit vom Gemeinderat abgelehnt, was mit dem Förderverein "Köln-Bethlehem" seine Fortsetzung fand. So trug sich auch der evangelische Pfarrer Mitri Raheb aus Bethlehem ins goldene Buch ein. Traditionell engagieren sich auch die deutschen Benediktiner seit Jahrzehnten in Jerusalem auf dem Berg Zion und in Tabgha am See Genezareth – sowohl theologisch als auch sozial – für benachteiligte Menschen.
Nach der Gründung des Templerordens im Jahr 1118 in Jerusalem und dessen späteren Niedergang kehrten 1869 schwäbische Templer ins Land zurück und gründeten die deutsche Kolonie in Haifa. Sie bauten gemäß ihrer Satzung (Hauptmerkmal: Bescheidenheit) kleine Häuser mit je drei kleinen Räumen. Über jedem Türeingang befindet sich bis heute ein Bibelspruch. Typisch schwäbisch führten sie im "heiligen Land" die Kehrwoche ein.
Irdische Dinge sind zweitrangig
Zu ihren Merkmalen gehörte stets, dass vom geringen Verdienst der "Zehnte" für Arme gegeben wird. Kapläne und Kleriker erhielten nur Unterhalt und Kleidung. Bei der Bevölkerung sind die Templer bis zum heutigen Tag wegen ihrer Hilfsbereitschaft, Armenpflege und dem innovativen Betreiben einer effektiven Landwirtschaft geschätzt.
1948 verließen die Templer aus politischen Gründen wieder das Land und hinterließen ihre bescheidenen Häuser, welche bis heute in der so genannten "German Colony" restauriert zu bewundern sind. Im Jahr 1905 gründete die schwäbische und evangelische freikirchlich orientierte Familie Appinger das "Colony-Hotel in Haifa", welches mit einigen Unterbrechungen bis heute existiert.
Unter dem Motto "Wer Israel segnet, ist gesegnet" kamen in den 1960er und 1980er-Jahren überwiegend freikirchlich und christlich-zionistisch orientierte Umsiedler aus dem Schwabenland in die Stadt Zichron Ja’akov auf den Berg Karmel bei Haifa. Ein Grund dafür war, dass sie die Wiederkunft des Messias vor Ort erleben wollten. Sie gründeten die Gemeinschaft "Bethel" (Haus Gottes) und leben bis heute verwurzelt in tiefem Glauben in Bescheidenheit.
Bekannter Dialekt beim Telefonieren
Irdische Dinge wie Vergnügungen, Schmuck oder modische Kleidung treten für sie in den Hintergrund. Stattdessen gründeten sie eine Kibbuz-ähnliche landwirtschaftliche Gemeinschaft – Gemüse und Obst werden angebaut sowie professionell Marmelade hergestellt – sowie die Firma Arche-Noah-Filteranlagen. In dieser werden von 1800 Mitarbeitern die weltweit besten Gasfilter für Masken und Schutzräume für die israelische Armee und die Nato hergestellt. Ihre Devise lautet: "Nie mehr sollte ein Mensch dem Gas zum Opfer fallen!"
Ein großer Teil der Bethel-Gemeinschaft stammt aus Schramberg-Sulgen, Locherhof, Aichhalden und Rötenberg. Bei etlichen Auswanderern führte in den 80er-Jahren das Selbsthilfewerk für junge Arbeitslose in Schramberg die Haushaltsauflösungen durch. Auch Mitglieder der Bibelerlebniswelt waren schon in Haifa zu Besuch. Bei einem Telefonat mit der Gemeinschaft kann es daher sein, dass sich jemand mit schwäbischem Akzent und vom Sulgen stammend mit "Schalom Wilhelm" meldet.
Einer der Leiter in Bethel-Haifa besuchte die Sulgener Berufschule. In seinem Büro stehen je nur ein Stuhl und Schreibtisch, in welchem der Computer nach Benutzung per Knopfdruck versenkt wird. Nach dem Motto: "Technik ist wichtig, aber nicht lebensnotwendig". In der derzeit etwa 400 Mitglieder zählenden Bethel-Gemeinschaft gründete er eine große mechanische Werkstatt, die auch die Wohnhäuser, Werkstätten und den Fuhrpark instand hält.
Die christliche Bethel-Gemeinschaft lebt nach dem Muster der Templer in Gebets- und Glaubensgemeinschaft – wie die Benediktiner mit "beten und arbeiten" – und absoluter Bescheidenheit, sowie im Sinne der Endzeiterwartung, in welcher irdische Dinge zweitrangig und unwichtig sind. Das gesamte irdische Dasein ist den Erwartungen des Johannes in der biblischen Offenbarung untergeordnet, welches mit folgenden Worten endet: "Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. Amen, ja komm Herr Jesus!"
Weitere Informationen: Bibelerlebniswelt Schönbronn, Telefon 07422/5 33 32, E-Mail: info@bibelerlebniswelt.de, Internet: www.bibelerlebniswelt.de
in der NRWZ erschien ein Artikel über die Grabeskirche in Jerusalem:
https://www.nrwz.de/kirchliches/die-grabeskirche-in-jerusalem/260992
Jemen stößt auf großes Interesse
Von Schwarzwälder Bote 24.11.2019 - 18:11 Uhr
Schramberg-Schönbronn. Der Jemen-Bildvortrag in der Kirche Schönbronn, organisiert von der Bibelerlebniswelt, hat kürzlich eine große Zahl interessierter Gäste aus der Umgebung und darüber hinaus erfreut. So zeigte die anschließende Nachfrage nach weiteren Jemenvorträgen bis hin nach München, welches Interesse für dieses außergewöhnliche und ursprüngliche arabische Land besteht, das seit 2013 der Zerstörung preisgegeben ist, teilen die Veranstalter mit.
Der Jemen, der eineinhalb mal so groß ist wie Deutschland, sei in von schiitischen und aus dem Iran unterstützten Huthie-Rebellen im Kernland um Sanaa, Kämpfern des sogenannten Islamischen Staats (IS) sowie unter einigen Stammesfürsten aufgeteilt worden. Auch ausländische Kräfte wirkten an der Zerstörung mit. "Wo das alles hinführen soll, kann für den inzwischen zu den ärmsten Ländern der Erde zählenden Jemen niemand sagen", teilen die Organisatoren mit.
Traurig blicke man heute auf vergangene Zeiten "des großartigen Exports von Kaffee und Weihrauch" zurück. Diese Rolle habe nun das politisch, kulturell und wirtschaftlich gefestigte Nachbarland Oman übernommen. Eine große Hilfe sei im Jemen die Organisation "Ärzte ohne Grenzen". " Die Bibelerlebniswelt freut sich daher, aus dem Spendenerlös des Jemen-Vortrags 500 Euro an ›Ärzte ohne Grenzen‹ für die Jemenarbeit überweisen zu dürfen", sagen die Verantwortlichen.
Lange Reise nach Schönbronn
Von Schwarzwälder Bote 13.11.2019 - 18:18 Uhr
Nachdem zwei Lehrerinnen mit ihren Schülern die Möglichkeit fanden, mit Zug und Bus von Gengenbach bis nach Sulgen zu gelangen und von dort aus nach Schönbronn zu wandern, nutzten sie – trotz Schneetreibens – diese Gelegenheit, um die Bibelerlebniswelt in Schönbronn zu besuchen. Etwas erschöpft und durchnässt, aber stolz auf die erbrachte ungewöhnliche Leistung, traf die 27-köpfige Truppe in der Kirche von Schönbronn ein. Zum Glück war die Kirche gut vorgeheizt, so dass die nassen Klamotten wieder trocknen konnten.
Im Café Oriental packten dann alle ihre mitgebrachten Vesper aus und tranken mit Begeisterung den bereitgestellten heißen israelischen Tee. Dann begaben sich alle nach dem Lied "hewenu shalom alechem" und der Begrüßung durch das Shofar (Widderhorn) auf den Rundgang durch die Bibelerlebniswelt.
Bestaunt wurden die aus Bethlehem stammenden Figuren aus Olivenholz und es wurden die biblischen Duftöle wie Weihrauch, Myrrhe, Narde gerochen und begeistert wahrgenommen.
Dann folgte der Rundgang durch die Darstellungen des Neuen Testaments. Im Raum der Religionen gab es kurze Erklärungen über die sakralen Gegenstände der drei abrahamitischen Religionen; "Judentum, Christentum und Islam". Dann ging es auf die Empore zur Musikoase und zum Höhepunkt des Besuchs ins Abrahams-Erzählzelt.
Sehr aufmerksam zuhörend erfuhr die Schulklasse vom einfachen und genügsamen Leben in der Wüste und von Gewohnheiten, welche zum Teil auch Auswirkungen bis in unsere westliche Welt haben. Nach all den neuen Eindrücken und Erkenntnissen begab sich die Gruppe wieder auf den Heimweg, der allerdings mit Überraschungen aufwartete. Da der eigentliche Bus an diesem Freitag nicht fuhr und ein Rufbus nur zum Abend angefordert werden konnte, hieß es für die Sechstklässler wieder durch den Wald bei Schneefall zu Fuß bis zur Haltestelle Rose in Sulgen zu laufen, um nach Hause zurückkehren zu können.
Rückblick und ein Erfolgskonzept
Von Schwarzwälder Bote 25.10.2019 - 21:44 Uhr
Unter dem Motto: "Alles was ihr tut, das tut von Herzen…" begrüßte der Vorsitzende Dieter Vanselow die Mitglieder des Vereins der Bibelerlebniswelt im Gasthaus Löwen in Schönbronn.
Schramberg-Schönbronn. Nach einer Besinnung sangen die Anwesenden zur Mundharmonika das passende ökumenische Lied: ubi carítas et amor, deus ibi est: "Wo die Liebe wohnt und Güte, da ist unser Gott". Beim Bericht des Vorstandes über den Zeitraum 2018 und 2019 wurde klar, dass eine Vielzahl von unterschiedlichen Gruppen mit steter Begeisterung die Bibelerlebniswelt besuchten.
2019 wurden die Aktivitäten sehr eingeschränkt und dennoch konnte noch vieles angeboten werden. Ein besonderer Höhepunkt war die kürzlich stattgefundene Romreise der Bibelerlebniswelt "mit uns unterwegs" und dem Besuch in der evangelischen Christuskirche bei Pfarrer Michael Jonas am Erntedankfest in Rom und natürlich im Vatikan sowie die gut geführten Stadtbesichtigungen.
Nach dem Kassenbericht von Dieter Ocker erfolgte die positive Bewertung und Zustimmung der Revisoren, Christa Schäfer und Peter Lohwasser, sowie die einstimmige Entlastung des Vorstandes.
Bei den Vorstandswahlen kam es zu folgenden Ergebnissen: Der Vorsitzende Dieter Vanselow wurde nach zwölf Jahren wieder einstimmig für weitere zwei Jahre gewählt, die ebenfalls seit zwölf Jahren stellvertretende Vorsitzende Erika Steltner trat aus persönlichen Gründen nicht mehr an, bekundete aber, dass sie auch weiterhin dem Verein zur Verfügung stehen möchte.
An ihre Stelle ließ sich nun Franz Huthmacher von der evangelische Kirchengemeinde Sulgen ins Gremium wählen. Schriftführer Helmut Siegl setzt auch im 13. Jahr seine Tätigkeit fort. Es wurden außerdem folgende Beirätinnen und Beiräte gewählt: Heidrun Mauch für "Theologie & Pädagogik", Mariannne Haberer für "Feste & Feiern", von der evangelischen Gemeinde Locherhof der Schönbronner Kirchengemeinderat Martin Rapp für "Kirche & Technik" und Peter Lohwasser behält die Kontaktpflege zum blinden Patenkind in Jordanien. Dem Erbauer des Jerusalemer Tempelmodells und ehrenamtlichen Homepage-Betreuer Hermann Dubiski wurde nach ebenso zwölf Jahren ein großes Lob und Dankeschön "Vergelts Gott" ausgesprochen. Zum Thema Zukunft sprach der Vorsitzende insbesondere für die aktive Unterstützung und Verbundenheit von Prälat Professor Christian Rose und dem evangelischen Oberkirchenrat in Stuttgart ein Dankeschön aus.
Für das Jahr 2020 wurden bereits die geplanten Aktivitäten wie der Fotowettbewerb "Jordanien – auch ein Land der Bibel" und eine dreitägige Fahrt nach Bern zum Haus der Religionen sowie andere Unternehmungen vorgestellt.
Unter Verschiedenes bat der Vorsitzende die Mitglieder und Anwesenden wieder um Mithilfe in der Öffentlichkeitsarbeit, auch durch Verteilen der Broschüren und Werbung in ihren Kirchengemeinden, Kommunen und Gruppen. Danach bedankte sich der Vorsitzende bei den Anwesenden für ihr Kommen und die bisherige Zusammenarbeit. Er brachte zum Ausdruck, dass das Interesse an der Bibelerlebniswelt mit durchschnittlich über 50 Gruppenbesuchen pro Jahr nach wie vor ungebrochen sei.